Ötztaler Radmarathon 2023

Der diesjährige Ötztaler Radmarathon ging bereits am 09. Juli über die Bühne, und im
Vergleich zu 2018 war alles anders.
Die verkürzte Trainingszeit, das Quartier im 20 km entfernten Umhausen und
hochsommerliche Temperaturen konnten die Vorfreude der zwei Athleten vom RC Ybbs,
Martina Seilinger und Stefan Krahofer, nicht trüben.
Von rund 4 800 gemeldeten Startern waren es schlussendlich 4 333 (davon 322 Frauen)
aus unterschiedlichsten Nationen, die sich ihren Traum erfüllen und die 227 km und 5 500
hm mit vier Alpenpässen bezwingen wollten, um das begehrte Finisher-Trikot entgegen
nehmen zu können.
Pünktlich um 6:30 Uhr startete das Feld in Sölden bei noch angenehmen Temperaturen.
Auf den ersten 30 km hielten sich Martina und Stefan noch zurück, denn diese leichte
Abfahrt führt immer wieder zu Unfällen. Der erste Anstieg führt auf den 2020 m hohen
Kühtai-Sattel der mit bis zu 18% Steigung auf die Hobbysportler wartet. Über Innsbruck
und den Brenner geht es schließlich ins schöne Südtirol, nach Sterzing und dann auf den
rund 2.100 Meter hohen Jaufenpass. Die Temperaturen liegen bereits bei über 35 Grad
und entlang der Felswände zeigt der Radcomputer über 40 Grad. Diese hohen
Temperaturen und die anspruchsvolle Strecke zwingen den einen oder anderen zur
Aufgabe oder längeren Pausen, um die Krämpfe loszuwerden. Auch Martina und Stefan
bleiben nicht verschont und müssen das Tempo rausnehmen, um die Krämpfe gering zu
halten, die sie auf den letzten Pass – das Timmelsjoch mit seinen 28 km und 2.500 hm –
begleiten. Aufgeben ist für beide keine Option so kurz vor dem Ziel. Martina lässt sich an
der letzten Labe die Krämpfe weg massieren, und nimmt die letzten 800 hm voll motiviert
in Angriff. Überglücklich erreichen beide das Ziel in Sölden, und ist man sich anfangs
einig, dass dies der letzte „Ötzi“ war… sieht die Welt vielleicht nach 1-2 Wochen wieder
anders aus.
Der „Ötzi“ ist eine Herausforderung für Jedermann/-frau und dennoch ist er ein
besonderes Erlebnis…unbeschreiblich und unvergessen.